In einer Zeit, in der ungesteuerte Migration und falsch verstandene Toleranz zu gesellschaftlichen Überforderungen führen, ist es von entscheidender Bedeutung, über die Notwendigkeit einer Leitkultur nachzudenken. Dies wird besonders deutlich anhand der Erfahrungen in Frankreich, wo die Probleme einer postmigrantischen Gesellschaft bereits spürbar sind und sich in Form von brennenden Städten manifestieren.
Die Pariser Banlieues sind längst zu einem traurigen Beispiel für eine Gesellschaft geworden, in der sich Jugendliche und junge Erwachsene, die in Frankreich geboren und aufgewachsen sind, gegen ihre eigene Heimat auflehnen. Diese zerstörerischen Taten sind das Resultat einer Kombination aus Bildungsdefiziten, Benachteiligung und dem Gefühl der Entwurzelung. Die postmigrantische Ideologie, die vorgibt, Gleichberechtigung durch ausgehandelte Leitkulturen zu erreichen, hat hier zu einer gefährlichen Sprachlosigkeit geführt. In den Problemvierteln existieren gesetzlose Zonen, in denen nicht die Regeln der Mehrheitsgesellschaft gelten, sondern die des Dschungels.
Diese Probleme beschränken sich jedoch nicht nur auf Frankreich. Auch in Deutschland sind Parallelgesellschaften in einigen Stadtvierteln zu beobachten, in denen die latente Gewaltbereitschaft einzelner Gruppen eine Eskalation erreichen kann. Die ungesteuerte Migration der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass die Integrationsfähigkeit unserer Gesellschaft überschätzt wurde. Um ähnliche Entwicklungen zu verhindern, müssen wir uns intensiv mit den Folgen der Flüchtlingskrise auseinandersetzen und die Bildung von Parallelgesellschaften unterbinden.
Eine integrative Gesellschaft benötigt ein Mindestmaß an Homogenität und Berechenbarkeit, die nur durch eine Leitkultur vermittelt werden kann. Dabei handelt es sich nicht um eine Kampfansage gegen eine geordnete Migration, sondern vielmehr um eine Voraussetzung dafür. Eine verbindliche Wertebasis schafft die notwendige gesellschaftliche Stabilität, die für ein friedliches Miteinander unerlässlich ist.
Die Leitkultur umfasst die Religionsfreiheit genauso wie die Freiheit zur Religionskritik, ohne dass eine Gruppe das eine für sich beansprucht und das andere bekämpft. Sie beinhaltet auch die klare Ablehnung von Vandalismus und Kriminalität, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit. Gleichzeitig darf exzessive Polizeigewalt nicht toleriert werden, da sie den Grundwerten eines Rechtsstaats widerspricht. Jegliche Relativierung aus Angst vor dem Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit führt in die Irre.
Es liegt in der Verantwortung der gesamten Gesellschaft, die Einhaltung dieser Normen zu gewährleisten. Schulen, Vereine, Medien und der Sozialstaat spielen dabei eine entscheidende Rolle. Diese Aufgabe erfordert Anstrengung und muss rechtzeitig angegangen werden, solange die Fehlentwicklungen noch umkehrbar sind. Wenn wir erst einmal den Punkt erreichen, an dem unsere Städte brennen, wie es in Frankreich der Fall ist, wird es zu spät sein, um die Situation zu bereinigen.
Es ist an der Zeit, aus den negativen Erfahrungen anderer Länder zu lernen und eine rationale Migrationspolitik zu verfolgen. Eine klare Leitkultur, die auf gemeinsamen Werten und Normen basiert, bietet die beste Grundlage für eine integrative und harmonische Gesellschaft. Nur so können wir den Herausforderungen der Globalisierung und Migration wirksam begegnen und ein friedliches Miteinander gewährleisten.