Indien, ein Land mit einer reichen Geschichte und Kultur, steht möglicherweise vor einer bedeutenden Veränderung seines international anerkannten Namens. In den letzten Tagen wurde in den Medien intensiv über die mögliche Umbenennung des Landes von „Indien“ zu „Bharat“ spekuliert. Diese Spekulationen wurden durch eine Einladung zum G20-Gipfel angeheizt, in der das Land als „Bharat“ bezeichnet wurde.

Der Premierminister Narendra Modi und seine Regierung haben in den letzten Jahren versucht, verbleibende Symbole der britischen Herrschaft aus Indiens urbaner Landschaft, politischen Institutionen und Geschichtsbüchern zu entfernen. Die jüngste Einladung zum G20-Gipfel, in der die Präsidentin Droupadi Murmu als „Präsidentin von Bharat“ bezeichnet wurde, hat diese Bemühungen in den Vordergrund gerückt.

„Bharat“ ist ein altes Sanskrit-Wort, das in alten hinduistischen Schriften verwendet wird. Es ist auch einer der zwei offiziellen Namen des Landes gemäß seiner Verfassung. Mitglieder von Modis hindu-nationalistischer Partei, der Bharatiya Janata Party (BJP), haben in der Vergangenheit gegen die Verwendung des Namens „India“ protestiert, der seine Wurzeln in der westlichen Antike hat und während der britischen Eroberung auferlegt wurde.

Die Regierung hat eine Sondersitzung des Parlaments für später im Monat einberufen, bleibt jedoch über ihre gesetzgeberische Agenda verschwiegen. Es wird berichtet, dass BJP-Abgeordnete eine Sonderresolution vorlegen könnten, um dem Namen „Bharat“ Vorrang vor „India“ zu geben.

Die Reaktionen auf diese mögliche Namensänderung sind gemischt. Während einige die Rückkehr zu den historischen Wurzeln des Landes begrüßen, sind andere besorgt über die politischen und kulturellen Implikationen einer solchen Entscheidung. Shashi Tharoor, ein Oppositionspolitiker, äußerte die Hoffnung, dass die Regierung nicht so töricht sein wird, den Namen „India“ vollständig aufzugeben, da er weltweit anerkannt ist und einen unschätzbaren Markenwert hat.

Es bleibt abzuwarten, welche Richtung die indische Regierung in dieser Angelegenheit einschlagen wird. Unabhängig vom Ergebnis zeigt die Debatte die Tiefe des nationalen Stolzes und das Bestreben, eine einzigartige Identität in einer globalisierten Welt zu bewahren.