Was ist Aspartam?
Aspartam, ein künstlicher Süßstoff, der unter den Namen E951, Nutrasweet oder Cancerel bekannt ist, hat in den letzten Jahrzehnten sowohl Lob für seine Fähigkeit, den süßen Geschmack von Zucker ohne die damit verbundenen Kalorien zu liefern, als auch Kritik für mögliche gesundheitliche Bedenken erhalten. Dieser Artikel wird einen umfassenden Überblick über Aspartam geben, einschließlich seiner Geschichte, seiner Verwendung, seiner Vorteile und der kontroversen Diskussionen über seine Sicherheit.
Aspartam ist ein kalorienarmer Süßstoff, der aus den Aminosäuren Asparaginsäure und Phenylalanin hergestellt wird. Es ist etwa 200-mal süßer als Haushaltszucker und wird in einer Vielzahl von Lebensmitteln und Getränken verwendet, von zuckerfreien Softdrinks bis hin zu Kaugummi und Desserts.
Die Geschichte von Aspartam
Aspartam wurde 1965 vom amerikanischen Chemiker James Schlatter entdeckt, der eigentlich auf der Suche nach Medikamenten gegen Magengeschwüre war. Er stellte fest, dass die Aminosäuren, mit denen er arbeitete, einen sehr süßen Geschmack hatten. Es dauerte jedoch noch einige Jahre, bis Aspartam weit verbreitet war. Es wurde Anfang der 1980er Jahre von der US-Lebensmittelbehörde vollständig zugelassen und ist seit 1990 in Deutschland auf dem Markt.
Die Verwendung von Aspartam
Aspartam wird in der Lebensmittelindustrie als Süßstoff vorwiegend in zuckerreduzierten Produkten einzeln oder zusammen mit anderen Süßstoffen verwendet. Es ist auch als Tafelsüße erhältlich, die zum Beispiel in Form von kleinen Tabletten zum Süßen von Kaffee oder Tee eingesetzt wird. In zuckerhaltigen Kaugummis wird Aspartam als Geschmacksverstärker verwendet, da es eine verstärkende Wirkung auf Zitrus- und Fruchtaromen hat.
Die Vorteile von Aspartam
Der Hauptvorteil von Aspartam ist seine Fähigkeit, den süßen Geschmack von Zucker zu liefern, ohne die damit verbundenen Kalorien. Dies hat es zu einer beliebten Wahl für Menschen gemacht, die versuchen, ihr Gewicht zu kontrollieren oder ihren Zuckerkonsum zu reduzieren.
Die Kontroverse um Aspartam
Trotz seiner Vorteile hat Aspartam auch Kontroversen und Bedenken hervorgerufen. Einige Studien und Berichte haben vorgeschlagen, dass Aspartam gesundheitliche Risiken darstellen könnte, einschließlich eines erhöhten Risikos für bestimmte Arten von Krebs.
Aspartam und Krebsrisiko
Die Frage, ob Aspartam das Krebsrisiko erhöht, ist Gegenstand intensiver Forschung und Debatte. Einige Studien haben einen Zusammenhang zwischen Aspartam und einem erhöhten Krebsrisiko gefunden, während andere keine solche Verbindung festgestellt haben.
Aktuelle Forschung und Richtlinien
Die aktuelle Forschung und die neuesten Richtlinien zur Verwendung von Aspartam und anderen nicht-zuckerhaltigen Süßstoffen (NSS) haben die Debatte über ihre Sicherheit und Wirksamkeit weiter angeheizt. Insbesondere die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat kürzlich eine neue Richtlinie veröffentlicht, in der sie davon abrät, NSS zur Kontrolle des Körpergewichts oder zur Reduzierung des Risikos von nichtübertragbaren Krankheiten zu verwenden.
Diese Empfehlung basiert auf einer systematischen Überprüfung der verfügbaren Beweise, die darauf hindeuten, dass die Verwendung von NSS keinen langfristigen Nutzen bei der Reduzierung von Körperfett bei Erwachsenen oder Kindern bietet. Darüber hinaus deuten die Ergebnisse der Überprüfung darauf hin, dass es möglicherweise potenzielle unerwünschte Auswirkungen durch die langfristige Verwendung von NSS gibt, wie ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Mortalität bei Erwachsenen.
Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der WHO wird den Süßstoff Aspartam möglicherweise als „wahrscheinlich krebserregend“ einstufen. Diese Entscheidung soll nach einer Sitzung externer Experten Anfang des Monats getroffen worden sein und im Juli 2023 bekannt gegeben werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Einstufung nicht berücksichtigt, wie viel von einem Produkt ein Mensch gefahrlos zu sich nehmen kann. Die Ratschläge für Einzelpersonen stammen von einem separaten WHO-Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe, dem JECFA, sowie von den nationalen Regulierungsbehörden.
Diese neuen Forschungsergebnisse und Richtlinien unterstreichen die Notwendigkeit für weitere Untersuchungen zur Sicherheit und Wirksamkeit von Aspartam und anderen NSS. Sie betonen auch die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung und eines gesunden Lebensstils zur Kontrolle des Körpergewichts und zur Vorbeugung von nichtübertragbaren Krankheiten.
Quellen